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Strategieumsetzung in KMU: Balanced Scorecard und OKR im Vergleich

Strategieumsetzung in KMU: Balanced Scorecard und OKR im Vergleich

Den Spagat zwischen strategischem Weitblick und der Fülle an Tätigkeiten im operativen Tagesgeschäft zu schaffen, erscheint gerade für KMU oftmals wie eine unlösbare Aufgabe. Der akute Fachkräftemangel sowie sich dynamisch verändernde Bedingungen des Umfelds erschweren diese Aufgabe zusätzlich. Wie kannst du nun operative Aufgaben optimieren und dich gleichzeitig zukunftsfähig weiterentwickeln? Wir zeigen dir, wie dich OKRs und die Balanced Scorecard dabei unterstützen können. Bereit Strategie-Akrobat zu werden? 
Thumbnail Collage Strategietools im Vergleich
Portrait von Corina – Teammitglied bei veicus
Corina Feuerstein

Überblick

01 Strategiearbeit in KMU

02 OKR vs Balance Scorecard

03 Das geeignete Tool

01 Strategiearbeit in KMU

Doch von Anfang an: Grundsätzlich lässt sich die Strategiearbeit in der klassischen Managementlehre, wie sie auch Bea und Haas in ihrer Literatur beschreiben, in verschiedene Phasen einteilen. Am Anfang steht hierbei ein übergeordnetes und langfristiges Ziel, worauf eine strategische Analyse des Umfelds, des Marktes sowie des eigenen Unternehmens folgt. Wurden alle Einflussfaktoren betrachtet und bewertet, kann eine zukunftsfähige Strategie entwickelt und formuliert werden. Schließlich werden strategische Programme entworfen, die konkrete Maßnahmen und Aktionen enthalten. Bei der Implementierung der Strategie sowie beim Controlling der Umsetzung ist dabei aus der Praxis bekannt, dass hier das größte Risiko zum Scheitern besteht. Hier kannst du dein Team gezielt mit Tools unterstützen und so dein Unternehmen zukunftsfähig weiterentwickeln.

02 OKR vs. Balanced Scorecard

Im Grundsatz ermöglichen dir Tools ein strukturiertes, schrittweises und effizientes Vorgehen bei komplexen betriebswirtschaftlichen Aufgaben und geben deiner Organisation Handlungsleitung, Orientierung und Sicherheit. Während OKRs bereits in den Siebziger Jahren ihren Ursprung im Unternehmen Intel gefunden haben, wurde die Balanced Scorecard erst in den frühen Neunziger Jahren entwickelt. Sowohl OKRs als auch die Balanced Scorecard lassen sich als Tools zur Strategieumsetzung, zum strategischen Leistungsmanagement und zur modernen Zielarbeit klassifizieren.

Beide Systeme unterstützen Unternehmen und ihre Teams in den Themen Anpassung, Veränderung und Wachstum. Um dies zu erreichen, fördert die Verwendung der Tools eine transparente und vertrauensvolle Kommunikation, einen handlungsleitenden Rahmen zur zielgerichteten Entscheidungsfindung sowie die kontinuierliche Verbesserung durch Motivation, Selbstreflexion und Kontrolle.

Ein wesentlicher Unterschied ist jedoch der Ablauf der Maßnahmen. Während die zehn bis fünfzehn Maßnahmen, Ziele, Initiativen und Indikatoren der Balanced Scorecard nacheinander und wasserfallartig abgearbeitet werden, orientieren sich OKRs leiterförmig an drei bis fünf priorisierten Zielsetzungen. Diese Priorität setzt dabei das Team selbst, anders als bei der Balanced Scorecard, bei der dies durch das Management erfolgt. Diese Tatsache begründet die Bindung der Balanced Scorecard an die Vergütung, während OKRs nicht daran gebunden sind. Ebenso werden dadurch die Ziele bei OKRs ambitionierter und risikobereiter gesteckt, als bei der Balanced Scorecard. Betrachtet man die regelmäßige Kontrolle, werden die Ziele bei der Balanced Scorecard nur jährlich, die Erreichung der OKRs dauerhaft überwacht und monatlich oder quartalsmäßig kontrolliert.

Zur Übersicht haben wir die wesentlichen Unterschiede und Schnittmengen in einer Abbildung dargestellt:

Modell der Überschneidungen der Methoden von OKR und Balanced Scorecard

03 Don’t be a Fool, use the proper Tool

Je nach Bedürfnis und Problemstellung kann sich ein Tool besser eignen, als das andere. Deshalb haben wir für dich ein Framework erstellt, an welchem du dich orientieren kannst. Dabei thematisieren wir 5 gängige Probleme der Strategiearbeit in KMU und empfehlen das entsprechende Tool, was sich zur Lösung des Problems besser eignet:

  1. Agilität
    Agilität ist eine, wenn nicht die wichtigste Fähigkeit eines KMU im Wettbewerb mit großen Unternehmen. Willst du diese fördern, eignen sich definitiv OKRs besser dafür. Sie sorgen für Ambition, Inspiration und schaffen ein Umfeld, in dem Fehler erlaubt sind und Lernprozesse gefördert werden.
  2. Orientierung & Handlungsleitung
    Eine Strategie soll sowohl der Geschäftsleitung als auch den Mitarbeitern Orientierung geben und sie beim Treffen von Entscheidungen nutzbringend für die Strategie unterstützen. Je nachdem, welchen Führungsstil du verfolgst und welche Unternehmenskultur in eurem Betrieb vorherrscht, eignet sich das eine oder andere Tool besser. Gibt es bei euch klare Zielvorgaben, Anweisungen und Hierarchien, eignet sich hierbei die Balanced Scorecard besser. Arbeitet ihr autonom, selbstbestimmt und kreativ, geben OKRs die nötige Sicherheit und sorgen dafür, dass Handlungen und Entscheidungen im Einklang mit der Strategie sind.
  3. Partizipation
    Du willst deine Mitarbeiter aktiv in die Strategiearbeit einbinden? Ganz klar, OKRs.
  4. Motivation
    Lassen sich deine Mitarbeiter intrinsisch durch abwechslungsreiche und sinnstiftende Aufgaben motivieren, oder doch eher extrinsisch durch Benefits und Bonuszahlungen? Je nachdem musst du dein Tool auswählen. Die Balanced Scorecard stützt sich hierbei auf klare Vorgaben und steht in Verbindung mit der Vergütung. OKRs motivieren hingegen durch ambitionierte Ziele, transparente Herangehensweise und Lerneffekte.
  5. Kommunikation
    Du möchtest einen aktiven Dialog bezüglich deiner Strategiearbeit schaffen? Durch die partizipative Zielvereinbarung sind sicherlich OKRs das Mittel der Wahl.

Abschließend gilt es gedanklich festzuhalten, dass die Balanced Scorecard und OKRs als Tools einander in der Verwendung nicht ausschließen. Sie können auch komplementär eingesetzt werden. Jedoch solltest du dabei kritisch prüfen, ob potentielle Zielkonflikte entstehen und ob sich der Planungs- und Steuerungsaufwand im Endeffekt rentiert.

Du möchtest noch mehr über Tools zur Strategieumsetzung erfahren oder brauchst Hilfe? Wir unterstützen dich gerne!

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Portrait von Corina Feuerstein