Nur schnell eine Website bauen?
Nehmen wir an ein kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) will das bestehende Geschäftsmodell erweitern und sucht nach neuen Erlösströmen über das Internet. Als Test soll die neue Produktkombination über eine Landingpage vermarktet werden. Dazu bedarf es spezieller Onlinekampagnen und Anpassungen im Vertriebsprozess. Nun beauftragt die Geschäftsleitung einen Mitarbeiter mit möglichen Partnern in Kontakt zu treten und entsprechende Angebote für die technische Umsetzung der Seite einzuholen. Nach einer kurzen Sondierungsphase wird ein professioneller Dienstleister ausgewählt und das Projekt startet. Intern kümmert sich immer noch die Assistenz der Geschäftsleitung um das Entwicklungsvorhaben und das Projekt kommt zunächst rasch voran. Das Mockup gefällt, die Stimmung ist gut und alle Beteiligten freuen sich auf den Launch. In der Konzeptphase gilt es nur die ein oder andere Frage zwischen Auftraggeber und Dienstleister zu klären. Desto weiter das Projekt jedoch voranschreitet, umso mehr Themen müssen auch von Unternehmensseite geliefert werden. Zu allem Überfluss müssen auch immer mehr Beteiligte inhaltlich oder in Entscheidungen eingebunden werden. Der Frust wird größer – zumal das Tagesgeschäft ja nicht auf einen wartet. Und wer hat eigentlich vor Projektstart mit der Marketingverantwortlichen gesprochen? Welche betrieblichen Bereiche sind generell vom Projekt betroffen? Höchst relevante Fragen, die besser vor Projektstart hätten geklärt werden sollen und einen spätestens jetzt einholen. Jetzt ist auch absehbar, dass die neue Lösung spätestens in der Betriebsphase auf wenig Begeisterung stoßen wird. Es wurde viel Zeit, Energie und Geld investiert, ohne den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil: der Frust sitzt beim ein oder anderen so tief, dass dieser erst gar nicht für das nächste Entwicklungsprojekt zu begeistern ist. Schlechte Rahmenbedingungen um in einem herausfordernden Umfeld zu bestehen.