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Marketing Mindset: Relevanz schlägt Hochglanz

Marketing Mindset: Relevanz schlägt Hochglanz

10.000 € für einen Imagefilm ausgeben – und ihn dann als 10-Minuten-Video im Querformat mit dreiminütigem Intro einfach 1:1 auf Social Media posten? Klingt hochwertig, liefert aber oft enttäuschende Ergebnisse: keine zehn neuen Bewerbungen, keine viral gehenden Shares, keine spürbare Resonanz. Warum?
Zwei Designerinnen arbeiten gemeinsam an einem Projekt
Portrait von Corina – Teammitglied bei veicus
Corina Feuerstein

Warum?

Weil Preis und Leistung nur stimmen, wenn der Content zur Zielgruppe, zum Kanal und zum Format passt. Was du brauchst, ist ein Marketing-Mindset, das Wirkung erzeugt – auf Social Media, im Blog, im Newsletter und überall dort, wo deine Zielgruppe wirklich gerne hinschaut.

Digitalmarketing ohne Marketingabteilung – willkommen in der Realität

Du bist EPU, führst ein kleines Unternehmen oder bist für Kommunikation „nebenbei“ zuständig? Gar nicht so einfach, immer alles auf dem Schrim zu behalten und zum richtigen Zeitpunk zu veröffentlichen. Folgende Sätze kommen dir sicher bekannt vor:

  • „Übermorgen ist das Event – Kannst du das mal schnell posten?“
  • „Wir haben hier einen Flyer – das gehört in den Newsletter.“
  • „Die Website ist doch wartungsfrei – da steht eh alles drauf.“

Und genau hier liegt der Knackpunkt: Fast alles ist irgendwie wichtig – aber nicht alles ist in dieser Form relevant für deine Zielgruppe.

Arbeiten mit dem Modell des Creative Brief aus der Vogelperspektive

Marketing Mindset: Warum Relevanz?

Viele verwechseln Reichweite mit Relevanz. Klar, Likes, Views und Shares sind gut – aber sie sind kein Erfolgsgarant. Entscheidend ist nicht, wie viele Menschen deinen Content sehen, sondern wer. Relevanz heißt: Deine Inhalte erreichen genau die Personen, die du als Kund:innen, Bewerber:innen oder Partner:innen gewinnen willst. Denn das Ziel von Unternehmen ist in den meisten fällen nicht, Influencer:in zu werden – sondern dein Business wirtschaftlich voranzubringen. Frage dich immer: Welche Auswirkung hat das für meine Zielgruppe – und das gilt nicht nur für Social Media, sondern auch für:

  • Blogbeiträge
  • Newsletter
  • E-Mails
  • Landingpages
  • Produkttexte
  • Eventeinladungen

Praxisbeispiel: Schülerzeitung

Stell dir vor: Du betreust die Schülerzeitung und bekommst den Auftrag, einen wichtigen Hinweis zu veröffentlichen. Dir wird ein A4-Blatt in die Hand gedrückt – und die Erwartung ist klar: Einfach 1:1 veröffentlichen, bitte schnell.

👉 Standard-Variante:

„Diesen Freitag findet von 08:00 bis 17:30 eine Lehrerkonferenz statt. Das Thema der Konferenz … “

👉 Relevanz-Variante:

„BREAKING: Am Freitag habt ihr schulfrei 🎉“

Gleiche Info. Unterschiedliche Relevanz.

Die Frage ist nicht „Was posten?“, sondern „Was bewirken?“

Ein modernes Marketing-Mindset fragt nicht erst nach Inhalt, sondern nach Wirkung:

  • Wer soll das lesen?
  • Was soll sich durch meine Botschaft verändern?
  • Wie bringe ich das rüber – ohne unnötiges Blabla?

Das bedeutet: Was du machst, muss sitzen.

Detailaufnahme Arbeit mit der Zielgruppe

Wie du Inhalte strategisch relevant machst

Nicht jedes Medium braucht denselben Inhalt – und schon gar nicht im selben Format. Ein Screenshot eines A4-Flyers auf Instagram verpufft. Ein 10-Minuten-Video mit ewigem Intro wird auf LinkedIn übersprungen. Es reicht also nicht, Informationen einfach zu verteilen – sie müssen in das passende Format übersetzt werden. Dafür braucht es ein Grundverständnis für Plattformen, Zielgruppenverhalten und Content-Dynamik.

Doch keine Sorge: Du musst nicht täglich posten oder jeden Kanal bespielen. Viel wichtiger ist, dass du deine Inhalte strategisch auswählst, gut strukturierst und regelmäßig hinterfragst. Ein klarer Dreiklang hilft dir dabei: Strategie, Enablement und Durchhaltevermögen. Strategie bedeutet, zu wissen, wen du wann und wo erreichen willst – und was du besser weglässt. Enablement heißt, dir Tools, Vorlagen und Routinen zu schaffen, damit Content-Erstellung nicht jedes Mal bei null beginnt. Und Durchhaltevermögen brauchst du, weil echte Sichtbarkeit nicht über Nacht entsteht – sondern durch konsistente Kommunikation mit Haltung.

Ob Social Media, Newsletter, Website oder E-Mail: Frag dich immer vor dem Versenden oder Veröffentlichen – wen will ich erreichen, was will ich bewirken, und wie mache ich das möglichst einfach verständlich? Wenn du das verinnerlichst, kommunizierst du nicht nur – du erzielst Wirkung.

Damit du gleich loslegen kannst:

💡 Tipp 1: Starte mit dem Problem, nicht mit deinem Produkt.

Was beschäftigt deine Zielgruppe wirklich? Erst wenn du das verstanden hast, ergibt dein Angebot Sinn.

💡 Tipp 2: Verwandle jede Info in eine Botschaft.

„Wir sind auf einer Messe“ ist eine Info.

„Hier triffst du uns persönlich und kannst XY ausprobieren“ ist eine Botschaft.

💡 Tipp 3: Denke in Formaten.

Frage dich bei jedem Inhalt: Wie sieht das als Reel, Newsletter-Snippet oder Karussell aus? Oft steckt in einem Stück Inhalt viel mehr als gedacht – wenn man es richtig aufbereitet.

💡 Tipp 4: Wenn du nur eine Sache postest – dann mach sie relevant.

Lieber einmal richtig, als zehnmal beliebig.

💡 Tipp 5: Teste, beobachte, passe an.

Nicht jeder Beitrag muss ein Treffer sein. Aber jeder Beitrag hilft dir, zu lernen.

Und jetzt?

Erinnern wir uns an den Anfang: Ein:e nicht so gute:r Marketer:in hätte vielleicht einfach den „fancy“ Imagefilm in Auftrag gegeben, das Budget freigegeben – und gehofft, dass er „irgendwas bringt“. Ein:e gute:r Marketer:in stellt sich andere Fragen – schon vor der Produktion: Was soll der Film bewirken? Wen will ich damit erreichen? Welche Formate brauche ich dafür – für Social Media, Website, Newsletter, Präsentationen? Wie kann ich den Inhalt modular aufbereiten und mehrfach verwerten? Du willst raus aus dem Aktionismus – und rein in Kommunikation, die wirklich etwas bewegt? Dann lass uns reden.

Corina und Magdalena sprechen über die Seminare in der N11 Akademie

Fazit – Relevanz beginnt im Kopf

Du brauchst nicht immer eine Agentur, kein Budget-Monster und keine perfekten Designs. Du brauchst ein Mindset, das deine Kommunikation vom Innenblick zum Außenfokus lenkt. Das hilft dir, aus jedem Beitrag, jedem Newsletter und jedem Blogartikel echte Verbindung zu schaffen – nicht nur Sichtbarkeit.

Zwei Berater arbeiten an einem Projekt