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Keine Angst vor Konflikten: Interne Krisen als Wachstumschancen nutzen

Keine Angst vor Konflikten: Interne Krisen als Wachstumschancen nutzen

Es liegt in unserer menschlichen Natur, Konflikte zu vermeiden, da sie unter Umständen massive Auswirkungen auf die Beziehungen innerhalb eines Teams haben können, sodass die zukunftsfähige Zusammenarbeit plötzlich gestört und gefährdet ist. Doch wie können interne Differenzen so geschickt genutzt werden, um die kreative Energie eines Teams auf ein Maximum zu fördern und gleichzeitig das Arbeitsklima nicht zu gefährden? Antworten darauf gibt es im folgenden Blogbeitrag!
Portrait von Corina – Teammitglied bei veicus
Corina Feuerstein

Eine kleine Anekdote zum Thema Krise

Da war ich nun. Nach eineinhalb Jahren Managementstudium vor der Herausforderung Auslandssemester. Ich besuchte also meine ersten Kurse. Soweit so gut. Doch da wartete noch eine ganz besondere Herausforderung auf mich. Ein Konzept für ein Startup zu erarbeiten. “Mega!” – hab ich mich zu früh gefreut? Denn die Aufgabe war im Team zu meistern. Ein Team, dass sich überhaupt nicht kannte, aus verschiedenen Studiengängen zusammengemischt, unterschiedliche Wissensstände und dazu noch eine fremde Sprache und Kultur – na toll. Voller Tatendrang warf ich meine Ideen in die Runde, fing sofort an, Meetings zu planen, Prototypen zu entwerfen – das volle Programm. Doch was kam von meinen Teammitgliedern? Genau – nichts, außer ein wenig Kritik. Ich zerbrach mir tagelang den Kopf. Was war nur los? Lag es an den anderen oder doch an mir? Das ganze spitzte sich zu, sodass ich beinahe den Entschluss fasste, hinsichtlich dieses Projektes aufzugeben. Als wir dann mit unserem Dozenten unsere Problematiken besprachen, bekam ich auf einmal das Gefühl, in den anderen würde eine Art Flamme der Motivation auflodern. Ich war überrascht! Wie kam denn das jetzt? Plötzlich bekam das Projekt eine ganz andere Art von Relevanz. Gleich am nächsten Tag setzten wir uns zusammen und warfen all unsere Ideen zusammen, planten unsere nächsten Termine und plötzlich schien alles zu laufen. Jeder konnte sein persönliches Fachwissen einbringen und glänzte mit innovativen Gedanken. Das Team hatte plötzlich eine neue Dynamik. Obwohl der Pitch des Projektes noch vor uns liegt, habe ich ein gutes Gefühl.

Der richtige Umgang mit Konflikten: Lessons learned

Schöne Geschichte, aber was können wir nun konkret daraus ableiten? Wir haben für dich einen Leitfaden zur konstruktiven Herangehensweise an Konflikte inspiriert von der Literatur von Konfliktmanagement-Expertin Prof. Katarzyna Jagodzinska beschrieben:

  1. Identifiziere Position, Interesse und Bedürfnisse der Parteien
    Wird merklich, dass ein Konflikt entstehen könnte, ist es wichtig, die involvierten Personen richtig einzuschätzen. Das ist oftmals gar nicht so leicht. Denn obwohl wir beispielsweise die Position leicht identifizieren können (in diesem Fall Studenten die ambitionierter sind als andere), bleiben Interessen und Bedürfnisse (in diesem Fall beispielsweise die Differenzen durch andere Sprache und Kultur, der Druck, den Kurs zu bestehen, uvm.) meist unter der Oberfläche. Jedoch kommt dem Erkennen dieser Interessen eine enorme Bedeutung zu, um die Gegenseite zu verstehen, eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden und das Problem so zu lösen, sodass alle davon profitieren.
  2. Erhöhe die Relevanz der Problematik
    Wir neigen dazu Differenzen unausgesprochen zu lassen und Konflikte zu vermeiden. Dabei stauen sich jedoch, meist unbewusst, negative Emotionen an, die irgendwann ungewollt und unkontrolliert an die Oberfläche gelangen. Um dies bereits im Vorhinein zu vermeiden, kann es hilfreich sein, einen Vorgesetzten mit einzubeziehen und um konstruktiven Rat zu fragen. Dadurch erlangt die Situation ein höheres Maß an Relevanz und Wichtigkeit und kann ganz offen und ehrlich besprochen werden.
  3. Definiere die gemeinsamen Ziele
    Um eine Problematik konstruktiv zu lösen, ist auch ein gemeinsamer Nenner essentiell. Worauf arbeiten wir eigentlich hin? In jedem Konflikt gibt es Themen die uns verbinden, Themen, bei denen die Meinungen auseinander gehen und Themen, die als Konfliktherde gelten. Es kann daher den Teamgeist enorm steigern, wenn wir uns unserer Gemeinsamkeiten bewusst sind und die Tatsache, dass wir ein gemeinsames Ziel haben, auf das wir hinarbeiten.
  4. Nutze Interdisziplinarität im Sinne der Kreativität
    Es mag zunächst anstrengend sein, viele verschiedene Charaktere und Experten in einer Arbeitsgruppe zu vereinen. Es müssen erst alle auf einen gemeinsamen Wissensstand gebracht werden und auch die Arbeitskultur kann eine ganz andere sein. Doch sind diese anfänglichen Schwierigkeiten überwunden, kann ein interdisziplinäres Team Außergewöhnliches leisten. Nicht nur, dass Ideen auf ganz neue Weise gesehen werden, sondern die unterschiedlichen Betrachtungsweisen können darüberhinaus einen risikominimierenden Effekt auf das Projekt haben. Wichtig dabei ist, jede Meinung zu akzeptieren und auch neuen Ideen ihren Raum zu lassen.

Ob wir wollen oder nicht, es werden immer wieder Konflikte in unserem Alltag auftreten. Es wird immer jemanden geben, der anderer Meinung ist, der eine andere Einstellung zu einem Thema hat oder es kritischer betrachtet, als man selbst. Wichtig dabei ist zu erkennen, dass das per se nichts Schlechtes ist, sondern eine Chance seine eigene Arbeit zu optimieren und voneinander zu lernen. Egal ob als Teammitglied oder als Leader, Konflikte gekonnt zu managen wird in Zukunft zu einer immer mehr gefragten Kompetenz. 

Noch Fragen?

Kontaktiere Corina, um mehr zum Thema Konfliktmanagement zu erfahren.

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