Überblick
01 Anfangsphase einer Gründung
02 Innovation vs Effizienz
03 Fünf Tipps, um deine Balance zu finden
01 Anfangsphase einer Gründung
02 Innovation vs Effizienz
03 Fünf Tipps, um deine Balance zu finden
Wir wagen uns, eine These aufzustellen. Wir behaupten: „Gründer:innen stecken in der Expansionsphase des Unternehmens zu viele Ressourcen in strategische Themen und Setups, statt mehr ins operative Tagesgeschäft und potentielle neue Kunden zu investieren.“
Oder einfacher: Nach der Gründungsphase, wenn die berühmten „Family, Friends and Fools“ bedient wurden, ist es oft schwierig, ein Tagesgeschäft, regelmäßige Nachfrage, einen Kundenstamm und damit auch konstante Umsätze aufzubauen. Oftmals werden die Gründe für fehlende Nachfrage bei strategischen Themen und dem eigenen Setup gesucht. Sind meine Angebote auf der Website ausreichend beschrieben? Brauche ich doch noch einen Produktflyer, um meine Kunden zu überzeugen? Oder muss ich mehr in einen professionellen Social Media Auftritt investieren? Oder anders: Oft arbeitet man, weil es schneller geht, an den Symptomen, aber nicht an der Ursache. Gründer:innen verbringen in der Anfangsphase meist nur ein Drittel ihrer Zeit mit wertschöpfenden Tätigkeiten. Doch das sollte sich mit Einkehren von Routinen ändern. Ansonsten liegt das Problem eigentlich auf der Hand.
Statt ständig „Neues“ zu schaffen, solltest du anfangen, deine Investitionen zu nutzen und beginnen, gewinnbringend zu wirtschaften. Das bringt uns zu unserem Auto-Beispiel zurück. Du willst von A nach B gelangen. Macht es Sinn, dein Auto immer weiter zu frisieren und aufzupolieren? Oder ist es sinnvoller, einfach loszufahren? Die Krux beim Übertritt von der Gründungs- zur Wachstumsphase ist es, eine ausgewogene Balance zwischen Innovation im Sinne von „schaffen“ und operativem Tagesgeschäft im Sinne von „nutzen“ zu finden. Dabei solltest du sowohl die Organisation selbst als auch deine Handlungen darauf ausrichten. Damit dein Business nachhaltig erfolgreich ist.
1. Entwickle ein agiles Mindset
Ein agiles Mindset beschreibt grundsätzlich eine Denkweise, die von Flexibilität, Offenheit, Kundenorientierung und kontinuierlicher Verbesserung geprägt ist. Aber wie lernst du, agil zu denken und zu handeln?
Ein agiles Mindset erfordert zwar ein hohes Maß an Bewusstsein und Engagement. Es kann dir aber zu einer effektiveren und erfolgreichen Arbeitsweise verhelfen.
2. Identifiziere Schlüsselelemente
Führe dir vor Augen, was du ganz dringend brauchst und machen musst, damit dein Geschäftsmodell funktioniert. Im Falle des Autos sind es vereinfacht gesagt: Karosserie, Reifen, Lenkrad, Motor, und eine Person mit Führerschein, die fahren kann und den Weg kennt. Damit fängst du an.
3. Erkenne die Kraft des Minimum Viable Product (MVP)
Ein MVP ist ein minimal brauchbares oder existenzfähiges Produkt. Im Falle eines Gründers beispielsweise eine sehr reduzierte Website. Anstatt bereits vor der Gründung viel Geld für einen vollumfänglichen Webauftritt zu investieren, wird mit einem minimal funktionsfähigen Online-Auftritt (z.B. Homepage, Produkte, Über uns und Kontakt) gestartet. Nach deiner Gründung erhältst du automatisch Kundenfeedback. Du kannst zum Beispiel darauf achten, welche Fragen häufig gestellt werden. So erhältst du nach und nach Informationen über die Bedürfnisse deiner Kunden. Das verhindert ineffektive Aufwände, zum Beispiel Landingpages, die niemand besucht. Damit du limitierte Mittel maximal nutzen kannst.
4. Erlaube dir, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen
Nur da, wo nichts passiert, passieren garantiert keine Fehler. Ohne Fehlermachen ist Lernen gar nicht möglich. Deshalb leben Startups & junge Unternehmen von einer fehlertoleranten Lernkultur. Dabei ist es wichtig, in Schleifen, sogenannten Iterationen, vorzugehen. Du entwickelst bei deiner Gründung nicht alles auf einmal, sondern nach Priorität und Stück für Stück. So verhinderst du große Rückschläge und kannst durch deine praktischen Erfahrungen besser werden. Denn dein Geschäftsmodell ist bestenfalls niemals fertig. Es kommt als Prototyp auf den Markt und wird mithilfe der Kunden ständig angepasst und weiterentwickelt.
5. Gestehe dir auch ein, einen Fehler gemacht zu haben
Sich selbst einen Fehler eingestehen, ist oft gar nicht so einfach. Zu merken, dass eine Idee nicht zu 100% funktioniert, ist die eine Sache. Daran nichts zu ändern, die andere. Oft haben wir das Gefühl, wir müssten eine ursprüngliche Idee genau nach Plan umsetzen, sonst sind wir kläglich gescheitert. Wenn wir zu sehr daran festhalten, vergeuden wir mehr Zeit und Budget, als eine Änderung kosten würde. Nimm deshalb kritische Stimmen ernst, auch deine eigene.
Trau dich – probiere, setze schrittweise um, teste und lerne! In einer schnelllebigen Zeit sollten wir unsere Zeit nicht damit vergeuden, erst beste Voraussetzungen zu schaffen, bevor wir so richtig durchstarten können. Das bringt uns wieder zur Ausgangsfrage: War dein erstes Auto ein Sportwagen? Mittlerweile hast du unsere Metapher sicher verstanden.
Entscheidend ist nicht, ob du am Anfang einen Mitsubishi oder einen Ferrari besitzt, sondern dass du dich auf den Weg machst und deine PS auf die Straße bringst. Ob du schlussendlich mehr Leistung, mehr Komfort, mehr Sicherheit oder doch mehr Platz brauchst, entscheidet sich erst mit deiner Erfahrung. Wir nutzen das, was wir haben und tunen bei Bedarf.